Wie überwinden wir die Krise?

geschrieben am: 11.08.2020 von: Oliver Haberger

Masken und SocialDistance sind sicherlich eine der wichtigen Maßnahmen, doch diese sind ja nur zur Eindämmung weiterer Infektionsausbreitung gedacht. Die Krise hat eine ganze Reihe Schwachstellen der deutschen Unternehmenslandschaft ans Licht gebracht. Eine Krise kann auch aus der Perspektive eines Stresstestes bewertet werden.

Prof. Adize vom Adizes Institute, Santa Barbara, Kalifornien bietet das Bild der Stufen zunehmender Reife eines Unternehmens. Er geht davon aus, dass nur wenn in jeder der Stufen in allen beteiligten Unternehmensbereichen eine komplementäre und vollständige Abdeckung der nötigen Kräfte installiert ist, ein solides Fundament gelegt sein kann. 

Dies impliziert, sollten Bereiche vernachlässigt werden, ist dieser Bereich besonders gefährdet in einem Stresstest durchzufallen. In einer realen Krise kann diese Belastung dann zur kritischen Masse werden. Wichtig wäre also schon vor der Krise eine stabile Grundlage zu schaffen. Sicherlich in den realen Unternehmensumgebungen ein hohes theoretisches Ziel und nicht perfekt umzusetzen. Dazu sind die Unternehmenssituationen, Historie und Wechselwirkungen zur Umwelt zu unberechenbar.  

 

Unternehmerische Resilienz  

Unternehmer müssen von Natur aus auch Bewahrer und Schwachstellenanalytiker sein. Gerade das Letztere ist eine der Herausforderungen, die in ihrer praktischen Umsetzung enormen Druck ausgesetzt ist. Druck wird in der Regel durch Widerstand ausgeglichen. Bei Menschen und Organisationen spricht man auch von der Resilienz, welche den Maßstab der Kraft des Widerstandes wiedergibt. Diese Widerstandskraft erhöht sich, je mehr Aufmerksamkeit in einen Bereich durch Sicherung und Qualitätskontrolle und der Umsetzung aus Schwachstellen Stärken zu machen erfährt.  

Niemand kann heute alle Schwachstellen in einem Unternehmen im Blick haben, deshalb ist es umso mehr von Bedeutung, dass ein Unternehmen alle Bereiche auf diese analysiert. Dies klingt so simpel, wird aber in 90% der Unternehmen vernachlässigt. Läuft der Laden, ist das auch nicht so von Bedeutung, denn auch mit 80% Funktionstüchtigkeit können Erträge erwirtschaftet werden. Doch diese Nachlässigkeit rächt sich nun durch die enorme Belastungsprobe durch die Covid-19 Krise. 

 

Die Krisen in der Krise 

Die eigentliche Herausforderung ist nicht Covid-19 selbst. Wir tragen Masken und halten uns an die Regeln und schicken Mitarbeiter in das Home-Office. Aber als die Aufträge wegbrachen und Umsatz ausblieb, zeigte sich sehr schnell, wer diese Veränderungen überleben wird. Sicher ist die Wucht mit der uns die Krise traf einer der schwersten Herausforderungen seit dem zweiten Weltkrieg und noch lange nicht ausgestanden. Aber genau hier zeigt sich nun, dass wir alle mit sehr knapper Deckung noch produzieren, dass Gewinne schnell abgeschöpft werden und der Wettbewerbsdruck die Margen in den letzten Jahren so massiv schrumpfen ließ, dass kaum noch Rücklagen möglich waren.  

Der Ausweg aus der Krise kann nun nicht darin liegen, soviel wie möglich sich von Unterstützung durch den Staat abhängig zu machen. Gefragt sind beherzte neue Konzepte, Änderungen des Geschäftsmodells und der Leistungen. Sicherlich haben Sie bereits Ideen in der Schublade, jetzt ist die Zeit erneut darüber nachzudenken. Wir Deutsche lieben die Sicherheit und Vorsicht, die wir bei all unseren Projekten und Vorhaben walten lassen, doch diese Zurückhaltung hat unsere deutsche Industrie bereits auf einen weiter hinten gelegenen Platz der technologischen Entwicklung geworfen.  

Tesla ist nur eines von vielen Beispielen. Die Autobauer wussten es schon vorher, kannten die Technik und deren Strategie. Sie hatten nur zu viel Angst, Fehler zu machen und wollten dies Tesla überlassen. 

Noch haben wir in Deutschland gewaltige Ressourcen und gerade jetzt in der Krise sind deutsche Wissenschaftler gefragt und spielen immer noch weltweit eine gewichtige Rolle. Doch eines zeigt sich dabei auch, niemand kann mehr alleine agieren. Die Wissenschaft benötigt Partner auf Augenhöhe und genau das gibt dann der heimischen Industrie die Chance an Innovationen und Entwicklungen teilzuhaben. Zu den neuen Ansätzen gehört auch, dass Unternehmen ihre Wettbewerbsstrategien überdenken, Zusammenschlüsse suchen und kooperatives Denken neu lernen. Vorsicht und Sicherheit können ganz schnell als Vorwand zur Zurückhaltung mutieren, doch im Grunde handelt es sich um Gattungen der Angst oder, wie wir als Deutsche dies oft betiteln, „um Befürchtungen“.   

 

Die Strategie um Befürchtungen gezielt zu bewältigen 

Sie sollten nicht nur lernen, sondern jetzt auch lernen, Wissen umzusetzen. Über 90% aller Weiterbildungsangebote sind reine Theorievermittlungen nach den klassischen Lehrprinzipien der Lehrpläne des 19. Jahrhunderts. Es wird Zeit für neue Lernkonzepte, denn auch was hierzulande oftmals als Innovation angeboten und interaktiv genannt wird, ist in Wahrheit mehr oder weniger doch eine Dozenten-Veranstaltung.  

Doch es geht auch anders und vor allem mit dem Ansatz, nicht mehr das Wissen selbst als Schlüssel zu sehen, sondern die Anwendbarkeit von Wissen. Dazu benötigt es intensive Auseinandersetzung mit den Inhalten, Projektionen, Simulationen und praxisnahe Analysen und Modell-Konzepte.  

Nehmen Sie das selber in die Hand und sprechen Sie mit einem Weiterbildungsexperten, der nicht nur bei den Inhalten Fachmann ist, sondern auch bei der Wissensvermittlung, der Digitalisierung und der unternehmerischen Persönlichkeitsbildung. Je besseres Wissen Sie haben und gleichzeitig in die Lage versetzt werden, dieses Wissen auch zielgerecht umsetzen zu können, umso größer wird Ihre Chance aus dieser Krise gestärkter herauszukommen, als Sie hineingeraten sind. Die Offenheit für neue Lernkonzepte war noch nie so groß, nutzen Sie diesen Trend und bringen Sie sich nicht nur auf den neuesten Stand, sondern befähigen Sie sich und Ihre Mitarbeiter aus der Krise eine Chance zu machen. 

 

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