Wie echt ist unser Wille zur Veränderung?

geschrieben am: 30.11.2021 von: Oliver Haberger
Dass wir in einer Zeit großer Umbrüche und umfassender technischer, politischer, gesellschaftlicher Veränderungen leben, wird niemand in Zweifel ziehen. Was vor kurzem noch als das Selbstverständlichste überhaupt erschien, wird in einem immer höheren Tempo zu den Akten gelegt.

Elektroautos waren noch vor wenigen Jahren die Sache einer Handvoll Idealisten, die sich mit unsicheren Kleinstfahrzeugen und einer Höchstgeschwindigkeit von 55 km/h in den Verkehr wagten – diesen Oktober waren fast die Hälfte aller neu zugelassenen Pkw in Deutschland mit einem Elektro- oder Hybridantrieb ausgestattet.

Neben dem Auto war der Fernseher des Deutschen liebstes Kind. Und auch hier haben sich die Verhältnisse völlig umgekehrt: Die jüngere Generation weiß mit Fernsehsendern heute ebenso wenig anzufangen wie mit der Wählscheibe von Telefonen und verbringt ihre Zeit lieber mit Streamingdiensten, YouTube und TicToc.

Und wie ist es mit dem Berufsleben? Erinnern Sie sich überhaupt noch an die Zeit, als Sie Tag für Tag immer um dieselbe Uhrzeit ins Büro gefahren sind – im Kostüm oder mit der obligatorischen Krawatte um den Hals? Lag die Quote der Beschäftigten in Heimarbeit vor Corona bei ganzen 4 %, so waren es Anfang dieses Jahres etwa ein Viertel der Arbeitnehmer, die ganz oder überwiegend von zu Hause aus gearbeitet haben. Tendenz steigend.

Zum Glück, möchte man meinen, sind wir auf diese Situation bestens vorbereitet, zumindest wenn man die Anzahl weiser Sprüche zu diesem Thema als Maßstab nimmt. Wer kennt sie nicht? – „Nichts ist so beständig wie der Wandel.“ – „Das Leben ist Veränderung.“ – „Wer sich nicht verändern will, wird auch das verlieren, was er bewahren möchte.“ – und so weiter und so fort.

Es gab jedoch schon immer auch kritischere Stimmen: „Alle wollen die Welt verändern, aber keiner sich selbst,“ sagt Tolstoi und ist damit der Wirklichkeit vermutlich nähergekommen als viele andere. So schwänzen Schüler gern freitags den Unterricht, um Politik, Wirtschaft und Gesellschaft aufzufordern, endlich etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen. Seltener hört man davon, dass Schüler sich weigern, in den Urlaub zu fahren, um ihrerseits einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Oder dass sie auf das Handy verzichten. Oder auf die neue Markenjacke, die in der Klasse von den coolsten Typen getragen wird.

Ist es im Arbeitsleben anders? Firmenchefs ziehen mit Leichtigkeit alle zwei Jahre eine komplette Neuorganisation ihres Unternehmens durch – die sie in der Regel selbst nicht betrifft. Wenn es dagegen um Geschäftsreisen oder das Home Office geht, wünschen sich viele Manager die alten Zeiten zurück. Hat man nicht die heimliche Bewunderung im Bekanntenkreis genossen, wenn man einfließen lassen konnte, dass man letzte Woche wegen einer einzigen Besprechung wieder kurz nach Schanghai gejettet war? Und ist der Führungsstil der meisten Manager nicht an der Präsenz der Mitarbeiter orientiert? Ein fester Händedruck, eine laute Stimme und der unangekündigte Kurzbesuch am Arbeitsplatz – das alles funktioniert in der virtuellen Welt der Chatgruppen und Videokonferenzen nicht mehr.

Auch wenn es niemand hören will: Echte Veränderung ist immer auch ein Verlust und echte Veränderung bedeutet immer Arbeit und Anstrengung. Offenheit gegenüber dem Neuen ist zwar eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung, um Veränderung im eigenen Sinne zu gestalten. Wer den Wandel vorantreiben will, muss in der Lage sein, die Situation richtig zu analysieren, und die Strategien und Werkzeuge erwerben, die für die Umsetzung von Veränderungen erforderlich sind.

Hier kommen wir als Weiterbildungsinstitut ins Spiel. Unser Geschäft ist das Vermitteln von Wissen und Fähigkeiten, die es Ihnen ermöglichen, auf der Höhe der Zeit zu bleiben oder die neue Zeit sogar mit zu formen. Dies gilt natürlich für alle Lehrinhalte, insbesondere aber für Kurse zum Thema Change Management oder Persönlichkeitsentwicklung, mit denen Sie die Voraussetzungen erwerben, in einer immer schneller sich verändernden Welt zu bestehen und die Chancen zu ergreifen, die Veränderungen immer bieten.

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