Führungskultur bestimmt den Marktwert

geschrieben am: 14.03.2017 von: Oliver Haberger

Dass eine gezielte Kommunikationskultur den Ausgangspunkt und den tragenden Faktor für eine marktfähige Unternehmenskultur darstellt, wird in den wenigsten Ausführungen über Unternehmenskultur erwähnt.

Erfolgreiche Marken verkaufen heute keine Produkte mehr, sondern Kultur und Service und dies hat seine Grundlage in einer strategischen Ausrichtung auf diese Werte. Der Anfang aller Kultur ist die Kommunikation und hier sollte auch angesetzt werden, wenn es um die Implantation einer Unternehmenskultur geht. Wie steht es um das eigene Kommunikationsmodell? Haben Sie sich einmal damit beschäftigt, wie Kommunikation in Ihrem Unternehmen stattfindet? Wenn Sie die richtigen Fragen stellen wollen, müssten diese fast ausschließlich aus der systemischen Perspektive erfolgen.

Doch wie erlangt man eine systemische Perspektive, wenn man selber Teil des Systems ist und wenn man sich noch nie mit dieser Perspektive im Grundsatz beschäftigt hat? Wenn Sie die nachfolgenden Fragen authentisch beantworten können, sind Sie bereits ein Stück weiter.

Wenn es um Ihre Unternehmenskommunikation geht:
1. Welche unsichtbaren Regeln befolgt diese?
2. Können diese Regeln von jedem bewusst nachvollzogen werden?
3. Ist das Kommunikationsmodell des Unternehmens allen Mitarbeitern bekannt?

Dabei geht es nicht darum zu wissen, wer mit wem sprechen darf. Wir hoffen, dass sich Ihr Kommunikationsmodell längst über solche archaischen Muster erhoben hat. Da beinahe jeder sprechen kann, sollte man annehmen, dass Kommunikation immer möglich ist. Doch Kommunikation ist nur der Oberbegriff jeglichen Austausches an Informationen und das auf vielen Ebenen. Im Grunde meinen wir oftmals mit Kommunikation nur einen Teilaspekt der Kommunikation, der interaktive verbale Austausch zwischen zwei Individuen. Doch Kommunikation umfasst den ganzen VAKOG Raum, sie geschieht

V isuell „Was siehst du?“
A uditiv „Was hörst du?“
K inästhetisch „Was fühlst du?“
O lfaktorisch „Was riechst du?“
G ustatorisch „Was schmeckst du?“

Berücksichtigen wir, dass bei jeder Art von Interaktion grundsätzlich alle VAKOG Kommunikationsebenen einbezogen werden, erfassen wir ein Stück weit die Komplexität der Kommunikation.

Menschen sind virtueller als sie denken
Selbst in Situationen, in denen einzelne Kanäle eingeschränkt sind, wie das bei einem Telefonat der Fall ist, ersetzt unser Gehirn die fehlenden Ebenen durch eine virtuelle Annahme. Wir können jemanden am anderen Ende der Leitung riechen. Ob nun der gerochene Aspekt auch stimmig ist, entscheidet oftmals über Entscheidungen. Paul Watzlawick drückte es so aus: “Wenn wir nicht kommunizieren, sprechen wir am deutlichsten”.
Dasselbe Prinzip gilt auch für die Unternehmenskultur und deren Wirkung auf die Außenwelt. Das Weiß des Apple iPhones riecht gut, wussten Sie das? Wenn Sie den frischen Wind von Zalando spüren wollen, schauen Sie in der Werbung auf den Hintergrund und entdecken Sie das helle Grün hinter einem offenen Fenster.
Was schaffen diese Unternehmen damit? Sie überlassen die Wahrnehmung in Bezug auf das Unternehmen nicht dem Zufall unserer Annahmen. Sie steuern gezielt und bewusst mit allen Mitteln, was wir im VAKOG Raum abspeichern sollen. Diese Wirkung geschieht durch eine große, hochräumige, dunkel und marmorierte Lobby eines Bankhauses mit uns und selbst mit der Aufteilung der Büroräume in einem Unternehmensstockwerk.

Alles kommuniziert und weist den Dingen einen Wert zu.
Einen Wert im Sinne eines Aspektes einer kommunikativen Ausdrucksformel. Dieser Aspekt ist das Motiv desjenigen, der diese Umwelt oder den Ablauf oder die Organisation gestaltet hat. Alle Dinge legen die Motive des Erstellers offen. Warum wurde diese Führungskultur so gestaltet? Was war das Motiv? Was war der Ausgangspunkt der Bewegung und Investition hin zu diesem Ergebnis?
Lagen die Beweggründe noch in den Grundlagen einer vertikal geführten Unternehmenskultur aus dem letzten Jahrtausend? Wirken die Gene der Gründer immer noch bis in die Führungsetagen und beeinflussen heute noch Führungsstil und Mitarbeiter-Kultur? In 80% der Unternehmen in Deutschland gilt dies tatsächlich. Dabei liegen die ureigentlichen Motive vielleicht längst in einer verstaubten Schublade und die Regularien haben sich verselbständigt.

Organisationsensibles Change-Management
Viele Ratschläge gehen nun dahin, alles neu zu machen. Change-Management regelt den Neuanfang und in vielen Fällen geschieht folgendes: Mit der Einführung einer neuen Kultur werden alle Regeln einfach neu geschrieben. Doch wie es ein großer amerikanischer Unternehmensberater sagte, das wertvollste eines Unternehmens wird mit diesem Change ebenso zerstört. Wieder wird durch Implantation versucht, die Kultur durch einen neuen Ansatz zu ersetzen.
In diesem neuerdings so beliebten Kleiderwechsel wird eines vergessen: Es sind nicht die neuen Kleider, welche die größte Wirkung nach außen haben, sondern immer noch die Person, die in den Kleidern steckt. Das sind in diesem Falle die Absichten, die Motive, die eine Person ausmachen. Übertragen auf ein Unternehmen ist dies die ursprüngliche Mission, die Beweggründe, warum gerade dieses Produkt im Markt angeboten werden soll.
Wissen alle Mitarbeiter im Unternehmen, warum ein Produkt angeboten werden soll, was die Absichten dahinter sind? Das macht den Unterschied zwischen den guten und den Besten aus. Mitarbeiterbindung wird dann zu einem nebensächlichen Thema, denn da wo die attraktiven Absichten und Motive in die Unternehmenskultur implantiert wurden, will jeder arbeiten.

Zurück zu den Wurzeln
Dieser Prozess bedeutet für Unternehmen oftmals zurück zu den eigenen Wurzeln zu gehen. Selbst Coca Cola erzählt uns die Geschichte, wie sie immer wieder vom Pfad abgekommen sind und erst durch die Hinweise von Unternehmensberatern zu ihren Wurzeln zurückkehren konnten. Manchmal braucht es den Blick von außen, jemanden, der uns spiegelt, um zu erkennen, wo der Ansatz zu finden ist.
Wir helfen Ihnen nicht nur dabei, diesen Ansatz zu finden, sondern auch auf dem Weg ein Kommunikationsmodell so zu implantieren, dass die ureigene Mission des Unternehmens berücksichtigt, stärker wird und damit ein herausragendes Profil im Marktwert erobern kann. Sie denken, das ist zu viel gesagt? Wir denken, genau an dem oben beschrieben Ansatz fängt es an. Aus kleinen Ansätzen werden große Bäume. Die Strategien bei der Entwicklung einer Unternehmenskultur werden über die Zukunft vieler Unternehmen entscheiden, denn diejenigen mit einer wirksamen Kultur haben sich bereits auf den Weg gemacht, sich Ihnen in den Weg zu stellen.
Lassen Sie sich von unseren Beratern zeigen, welche Möglichkeiten in Ihnen stecken.

Kommentar schreiben





Facebook

Twitter

Google Plus

YouTube