Welche Faktoren sind in Bezug auf das Lernverhalten zu beachten?

geschrieben am: 19.11.2019 von: Oliver Haberger

Jeder möchte schnell lernen, dies hat ökonomische Gründe oder ist durch die Variablen der Situation so gefordert. Eine Lernmethode zu finden, die einem entspricht und die sich einfügen lässt in die alltäglichen Anforderungen, ist eines der größten Herausforderungen für leitende Mitarbeiter; aber auch für jeden anderen Mitarbeiter, der von den technologischen Entwicklungen betroffen ist.

Es bleibt unbequem, ist aber nicht zu umgehen. Trotzdem meiden wir es und zum Teil sogar bewusst. Es scheint fast so, als ob wir das Lernen verlernen.


Machen wir uns unfähig zu lernen?

Das wurde untersucht und tatsächlich gibt es Menschen, die das Lernen vordergründig verlernt zu haben scheinen, aber dies ist ein Trugschluss. Man kann, außer durch medizinische Beeinträchtigungen, also einer genau platzierten Schädigung eines bestimmten Gehirnteils, nicht unfähig zum Lernen werden. Wir lernen täglich auf vielfache Weise, selbst demente Personen können noch lernen. Das bewusste Lernverhalten kann ebenfalls jederzeit wieder aufgenommen werden, man kann Lernen nicht verlernen. Trotzdem sind Faktoren vorhanden, die es uns schwer machen, Lernen wieder neu in unser Portfolio des Alltages aufzunehmen.

An erster Stelle stehen die Befürchtungen, dass Lernen eines bestimmten Subjekts könne zu schwierig werden. Hier hat die Neuropsychologie eindeutig festgestellt, dass die Lernqualifikation des Gehirnes und dessen Kapazität eben nicht mit dem Alter abnimmt, sondern sogar noch zunimmt. Es ist am Ende nur unsere Einstellung zum Lernen selbst, die die Qualität und die Möglichkeiten begrenzen.

 

Wenn die Angst unbegründet ist?

Warum tun wir uns immer noch schwer? Aus einem einfachen Grund, Lernen ist Schwerstarbeit und deshalb unbequem für uns. Es kostet Energie, die wir scheinbar wo anders besser einsetzen können. Dies ist verständlich, denn wir kennen Lernen nur aus dem Lernkontext des 19. Jahrhunderts, als das Einbläuen von Inhalten per Gewalt im Vordergrund stand. Zum großen Teil basiert unser Schulsystem immer noch auf den Prinzipien des vorherigen Jahrhunderts und eine weitere Generation wird sich schwertun, das Lernen als etwas Positives zu sehen.

Trotz dem Wissenschaftler wie Gerald Hüther, ein deutscher Neurobiologe, ungeheuer gute Aufklärungsarbeit leistet und viele Schulen berät, bestätigt auch er, wie mühsam es ist, Funktionäre von der tatsächlichen Funktionsweise des Lernens und welche Forderungen an das Schulsystem damit einhergehen, zu überzeugen.

Die Universität Bern ist weithin für die Forschungsarbeiten über Lernen bekannt. Sie bietet ToolsKits* und viele Informationen über das Lernen an. Unter anderem beschäftigt sie sich auf Grund der neurobiologischen Erkenntnisse auch mit den Umgebungsvariablen, die förderlich sind für ein leichteres Lernen. Wenn Sie Ihren Lernstil nicht so leicht verändern können, um sich an alle neuropsychologischen Erkenntnisse anzupassen, bieten wir Ihnen hier zwei Wege der Erleichterung.

  1. Mit ein paar Regeln zu den Umgebungsfaktoren können Sie die Chance für ein besseres Lernen sich selbst erleichtern.
  2. Präsenzseminare und Events, bei welchen alle Bausteine der neurologischen Erkenntnisse umgesetzt werden.

 

Die Regeln, die Ihnen helfen können, Ihr Lernen wirkungsvoller zu gestalten:

  1. Gutes Essen und dieses genießen

Unterschätzen Sie niemals die Energie aus Glückshormonen. Sobald wir etwas genießen, schütten wir diese Glückshormone in unser System aus. Dies vermindert alle Schwellen – für ein erleichtertes Lernen.

  1. Für genügend Schlaf sorgen

Haben wir nicht genügend Schlaf, ist unser Gehirn behindert, da es all seine Energie dafür braucht, den Status Quo aufrecht zu erhalten. Zusätzliche Energie, um weiteren Stoff zu verarbeiten, ist wenig vorhanden.

  1. Positive Grundstimmung erzeugen

Was immer Ihnen hilft, eine positive Grundstimmung zu erzeugen, machen Sie es, den Unterschied werden Sie direkt erleben. Dies kann nicht genug betont werden, weil hier die neurologischen Erkenntnisse am Eindeutigsten sind. Nichts ist förderlicher als die Grundstimmung. Wenn alle Hormone die Nerven auf Empfang schalten, ist der Mensch am empfänglichsten für Neues. Das Gegenteil gilt ebenfalls, nichts geht mehr, wenn man sauer ist. Die saure Umgebung unseres Systems zieht alles zusammen und vereinfacht ausgedrückt lässt nichts mehr rein.

  1. Nicht direkt nach dem Essen lernen

Innerhalb einer Stunde Zeit nach dem Essen ist unser Stoffwechsel damit beschäftigt, das Beste aus unserem Essen zu machen. Das braucht vor allem Energie im Sortiermanagement des Systems, das Gehirn ist dabei eher auf Empfang von Nährstoffen eingestellt, um im späteren Verlauf fit zu sein.

  1. Aufmerksamkeit fokussieren

Wir haben jederzeit die Möglichkeit unsere Aufmerksamkeit bewusst auf einen Punkt oder einen Inhalt zu lenken. Dies kann als ein bewusster Prozess gesehen werden, den wir aktiv umsetzen können. Trainieren Sie Ihre Aufmerksamkeits-Fokussierung, Sie werden erstaunliche Ergebnisse feststellen, nicht nur für das Lernen.

  1. Ablenkungen ausschalten

Eines der hauptsächlichen Hinderungen für gutes Lernen. Das bewusste Beschäftigen mit den möglichen Ablenkungen und der Eliminierung deren Trigger (beispielsweise das Smartphone, das in der Nähe liegt) ist eine riesige Hilfe. Achtung, das Ausschalten von Ablenkungen ist nur durch aktive Eingriffe zu bewältigen.

  1. Regelmäßig wiederholen

Wir alle kennen die Formel: 7mal sollte man Dinge wiederholen, 11mal getan, dann ist es im Langzeitgedächtnis und so weiter. Alles lediglich Volksgerede, nichts davon stimmt, jeder braucht seine eigenen Wiederholungsfrequenz, damit es im Gedächtnis verankert wird. Doch eines ist richtig, jede Wiederholung hilft überproportional. Mit jeder Wiederholung ist die Zunahme an Verankerung, gleich einer logarithmischen Skala gesehen, höher zu bewerten.

  1. Aktiv an den Stoff gehen

Dies ist ein weiterer Verstärker, aktiv einen Stoff anzuschauen meint, seine eigenen Erfahrungen einzubringen in die Verarbeitung. Den Stoff aktiv zu betrachten und darüber zu reflektieren. Niemals berieseln lassen, denn das funktioniert nur im Tiefschlaf, nicht aber beim Lernen.

  1. Den Stoff von mehreren Seiten betrachten

Wie der vorherige Punkt verlangt dies die aktive Beschäftigung mit dem Stoff. Hierbei geht es darum, sich selbst Fragen zum Stoff zu stellen. Keine einseitige Betrachtung, versuchen Sie einmal, den Stoff eines Ingenieurs von der Seite eines Schlachters zu betrachten. Sie würden erstaunt sein, welche Gedanken dabei herauskommen können.

  1. Eigene Lösungsansätze und Perspektiven entwickeln

Ihre beruflichen Erfahrungswerte bieten ganz eigene Ansätze, aus einem Stoff Lösungen zu entwickeln. Warten Sie nicht, bis Sie dann Ihre Notizen irgendwann einmal auswerten wollen. (Ich habe noch sehr wenige Seminarteilnehmer getroffen, die jemals Ihre Notizen wieder hervorgenommen haben.) Fangen Sie schon während des Lernens an, innerlich und auf dem Papier die Perspektiven und Lösungen zu entwerfen und sofort, nachdem das Gehörte bei Ihnen eine Idee auslöst. Das Nachfolgende werden Sie vielleicht nicht mehr hören, aber in der Summe haben Sie mehr mitgenommen.

  1. Die Inhalte mit Emotionen aufladen

Dies ist ein weiterer Faktor, der unterschätzt wird. Es ist zweifelsfrei erwiesen, dass jeder Stoff, der in irgendeiner Weise mit einer Emotion verbunden wird, sicherer und schneller im System verankert wird. Hier kann man mit Bildern, Tönen, Gerüchen, Tastbarem und jeglicher Art von Sinnesreizung arbeiten. Durch Fantasie und Kreativität sind hier keine Grenzen mehr, Dinge zu verankern. Wenn Sie zudem wissen, was für ein Lerntyp Sie sind, können Sie dies verstärken.

Versuchen Sie nicht alles umzusetzen, mehr als 6 Punkte zu implantieren kann schon eine Ãœberforderung sein. Wenn Sie mindestens 4 der Faktoren beachten, steigern Sie den Lerninput schon um 30 %. Darunter hat es zwar weniger Effekt, aber jeder Punkt hilft.

Die Alternative, um so viel wie möglich von den genannten Bedingungen beim Lernverhalten zu erleben, ist die Teilnahme an einem Präsenzseminar, gezielt recherchiert mit Hilfe eines Weiterbildungsexperten. Es gibt keinen anderen Lernort, in dem mehr Faktoren vereint und steuerbar sind, um das Lernziel so effektiv wie möglich zu erreichen.

Wir laden Sie ein, den Bildungskonzern 5D GmbH kennen zu lernen:

 

MANAGER INSTITUT – MANAGER University – PROTRANET

 

Ãœber 300 Seminare und Workshops – unter anderem aus den Bereichen Unternehmensführung, Projektentwicklung, Organisationsentwicklung, Persönlichkeitsentwicklung und IT und weitere aus insgesamt 18 Unternehmensbereichen sind hier verfügbar. Unsere Berater stehen Ihnen zudem jederzeit zur Verfügung, rufen Sie uns an.

 

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