Stress und Druck: zwei verschiedene Konzepte, die jede Führungskraft kennen muss

geschrieben am: 07.08.2013 von: MANAGER INSTITUT

Viele Mitarbeiter klagen über Stress, sogar über Burnout, und darüber, dass der arbeitsbedingte Stress so hoch ist, dass er Krank mache. Doch gilt es gerade als Führungskraft, Stress und Druck gründlich zu unterscheiden, denn echter Stress ist in der Arbeitswelt von heute ein seltenes, wenn auch folgenreiches Phänomen geworden.

Stress und Druck: Weder ähnlich, noch gleich

Stress ist zunächst eine biochemisch bedingte Reaktion, die sich auf der Ebene des Unbewussten abspielt und zur erhöhten Ausschüttung von Adrenalin führt. Diese Reaktion auf Überraschendes, Unerwartetes, Bedrohliches ist ein von der Natur eingerichteter Reflex, der von den Vorfahren des Menschen, den Primaten stammt. Es führt zu kurzzeitig herabgesetzten Schmerzempfinden, höchster Konzentration und Wachsamkeit, enorm gesteigerter mentaler und physischer Leistungsfähigkeit und ermöglicht so effektive Gegenwehr oder Flucht im Notfall.

Dies ist mit den subjektiven Ängsten, die Mitarbeiter oft angesichts von Überforderung, unstrukturierter Herangehensweise, unausgeglichener Work-Life-Balance oder Leistungsdruck empfinden, keinesfalls vergleichbar. Diesen Phänomenen ist gemeinsam, dass sie jeder Mitarbeiter bewältigen kann, wenn dieser nur an sich arbeitet, eine gewisse Einarbeitungszeit übersteht oder seinen Arbeitsstil ändert: So ist es möglich, dass die Arbeitszeit für den gewünschten Perfektionismus nicht ausreicht, und stattdessen nach Prioritäten verfahren werden muss. Der Subjektive Druck ist eine Frage der persönlichen Gewohnheit und des Umgangs damit, was mit Stress nichts zu tun hat.

Stress in der Arbeitswelt dennoch präsent

Trotz des archaischen, instinkthaften Charakters, der dem Stress im Sinne der o.g. Definition innewohnt, existiert dieser in der Arbeitswelt dennoch, wenn auch nur als Nischenerscheinung. Ein kurzer Blick auf diese beiden notablen Ausnahmen veranschaulicht dies:

So kann zum Einen in Verhandlungen Stress als taktisches Mittel eingesetzt werden, um einen Verhandlungspartner aus der Reserve zu locken und den Vorteil des Moments für sich einzusetzen. Dies kann sehr effektiv sein, gerade, indem versucht wird, unbekannte Fakten zu präsentieren oder im richtigen Moment etwas Kompromittierendes zu enthüllen.  Dies entspricht einem taktischen Instrument für Situationen auf gleicher Augenhöhe, doch auch für Bewerbungsgespräche: Hierbei handelt es sich um einen recht kurzen „Stress-Test“.

Weiterhin existiert Stress durch das „Stress-Machen“ aus mangelnder Sorgfalt oder schlicht Kommunikationsunfähigkeit: Hier wird Jemand in eine als peinlich oder sehr belastend empfundene Situation gedrängt oder versetzt, was durch die Anwesenheit dritter Personen wie Kollegen oder Bekannte noch deutlich an Moment gewinnt: Es zählt hierzu das Bloßstellen in Meetings, unbedachte, unwirsche oder gar beleidigende Äußerungen und Ankündigungen usw. Diesen Beispielen einig ist das „nicht-einschätzen-Können“; der Überraschungseffekt der Situation: Dem Mitarbeiter bricht der kalte Schweiß aus, das Herz rast und er zittert womöglich – kurz: Er hat Stress.

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Führung ist Stress-Vermeidung: Führungskraft gefragt

Für Führungskräfte gilt daher: Unbedingt Stress vermeiden, denn Stress ist höchst kontraproduktiv, was alle Studien unisono zeigen: Nicht nur setzt ein rapider Abfallen von Motivation, Vertrauen und Identifikation mit Arbeit und Unternehmen ein, letztlich verspielt der Vorgesetzte damit auch seine Autorität, denn Stress als Führungsinstrument gilt zurecht als antiquiert, albern und unziemlich.

Bei der Kommunikation von Zielen, Erwartungen, Fragen oder sogar beim Einbestellen für Meetings sollten Führungskräfte daher immer durchblicken lassen, worum es geht, denn nicht der Leistungsdruck ruft Stress hervor, sondern die Unsicherheit, was kommt. Weiterhin gilt, dass stets in einem affektlose, ruhigen Ton kommuniziert werden soll, was den Erhalt von Würde und Integrität der Mitarbeiter gestattet, unabhängig davon, wie hektisch die Situation im Unternehmen gerade sein mag.

Mit anderen Worten: Eine gute Führungskraft wendet Stress von ihren Mitarbeitern ab und schützt sie davor – im eigenen Interesse, denn Stress ist in höchstem Maße demotivierend. Auch wenn Stress im heutigen Berufsleben selten vorkommt – die Auswirkungen erheblich.

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